Umweltschule SchlöNZ in Schlömen feiert Jubiläum
800 Mitglieder zählt der Bund Naturschutz (BN) in Kulmbach. Karlheinz Vollrath, der erste Vorsitzende des BN, freute sich über einen gelungenen Festtag mit allerlei Köstlichkeiten im Angebot, von der knusprigen Pizza aus dem Lehmofen, die man selbst belegen durfte, bis hin zu einer großen Auswahl an selbstgemachten Kuchen.
Das Fest war gut besucht. Etwa 80 Gäste lockte die schöne Natur nach Schlömen. Die Sonne schien, die Gäste saßen unter begrünten Unterständen und wehendem Sonnensegel.
Prominenz aus dem Landkreis war auch vertreten und maß durch ihr Erscheinen dem Thema Naturschutz die Bedeutung bei, die ihm in Zeiten des Klimawandels zukommt: Landrat Klaus Peter Söllner, Bürgermeister Ingo Lehmann (Kulmbach), erster Bürgermeister Alexander Wunderlich (Neuenmarkt), dritter Bürgermeister Alfred Faßold (Neuenmarkt), die Klimaschutzbeauftragte des Landkreises Ingrid Flieger, der ehemalige Vorsitzende des BN Kulmbach und Gründungsvater der Umweltschule SchlöNZ Wolfgang Schenker und andere. Frau Flieger wurde von Karlheinz Vollrath für ihr Engagement für den BN gelobt. Ohne Menschen, die anschieben, anpacken, ginge es nicht, äußerte Vollrath.
Es gab an diesem Tag einiges zu erleben und zu erfahren. Zum Beispiel erfuhr man, dass die Idee der Umweltschule 2008 geboren wurde, 2010 wurde das Gebäude der Umweltschule unter Beteiligung der Schüler der Jugendwerksatt Fassoldshof errichtet, im Sommer 2010 fand die Einweihungsfeier des SchlöNZ statt und so ging es weiter, immer mehr kam hinzu, 2012 legten Schüler der Jacob-Ellrod Schule in Gefrees das Fundament des Lehmofens. Einen besonders hübschen Anblick bot den Gästen die 2013 angelegte Teichanlage.
Für Nervenkitzel sorgte der Barfußpfad, über den zu laufen für viele Kinder eine besondere Erfahrung sein dürfte, da sie hier einmal barfüßig durch Wasser über Steine und Zapfen balancieren, die Natur also nicht nur zu sehen bekommen, sondern auch zu spüren. Der Lehrpfad wurde übrigens von Schülern der Kulmbacher Carl-von-Linde Realschule gestaltet. Beeindrucken konnte auch der Solarkocher. Warum nicht die Sonne zum Kochen nutzen und Energie sparen!
Wie kommt die Umweltschule bei den Schlömenern an? „Wir sind akzeptiert“, so Vollrath. Auf die Frage, was sich Vollrath für den BN wünschen würde, antwortete dieser, dass er es gerne sähe, wenn sich mehr junge Leute im BN engagieren, vor allem langfristig und auch Verantwortung übernehmen und politischen „Gegenwind“ erzeugen, letzteres sei wichtig.
Auch Sabine Mücke, Büroleiterin des BN Kulmbach, betonte, dass sie sich mehr Engagement seitens der Jungen für den Naturschutz erhoffe.
Wilhelmine Denk, Vorsitzende der BN-Ortsgruppe Himmelkron und Gemeinderätin von Bündnis90/Die Grünen betonte die Notwendigkeit eines Umdenkens, was oft ein längerer und auch langwieriger Prozess sei.
Auch aus diesem Grund setzt die Umweltschule SchlöNZ bei den Kleinen an, die die Natur kennen und schätzen lernen müssen. Folglich hatte Sabine Mücke an diesem perfekten Sommertag auch schöne Spiele für die Jüngsten dabei, das Wiesenspiel zum Beispiel, das den Kleinen die Namen bekannter Wiesenblumen vermittelt, das Heckenspiel, bei dem man in den umliegenden Naturhecken versteckte Früchte finden muss.
SchlöNZ ist ein Abenteuerspielplatz für die Kinder, eine grüne Schule für alle, die dort auf der Wiese, im Wald, in den Hecken und Flusslandschaften ihre Heimat kennen, begreifen und lieben lernen.
Ein Beitrag von Dr. Eugenia Thummert