
Markus Ruckdeschel von der Energieagentur Nordbayern legte dem Gemeinderat anhand eines 27-seitigen Zwischenberichts zum „PV-Freiflächen-Monitoring“ mit umfangreicher Statistik eindringlich dar, wie dringend notwendig der Ausbau der Erneuerbaren Energien gerade in der Gemeinde Himmelkron mit seiner großen Anzahl an Gewerbe und Industrie ist. Er zeigte verschiedene Möglichkeiten auf, wie die Kommune in einem weiter gefassten Zeitrahmen energieautark werden und sogar noch bedeutend mehr eigenen Strom produzieren kann, als sie selbst benötigt. Dazu seien laut seiner Berechnungen lediglich 20 ha Freiflächenphotovoltaikfläche und 2 Windräder der neuesten Generation nötig. Geeignete Standorte dafür gäbe es im Himmelkron reichlich, so dass keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion entstünde. So verfügt die Gemeinde allein entlang der Autobahnen und der Bahnlinie über ein Potenzial vergütungsfähiger Flächen von 90ha.
Das größte ebenfalls förderfähige Potential stellen die sogenannten „benachteiligten Flächen“ mit 1000ha dar.
Möglich wäre auch eine Überbauung der vielen betonierten Gewerbeflächen und Parkplätze mit Photovoltaikmodulen, dies liege allerdings nicht in der Hand der Gemeinde, man könne aber an die Firmen herantreten. Einer seiner bemerkenswerten Sätze: „Himmelkron ist Weltmeister im Asphaltieren“.
Ein weiterer Baustein sind die privaten Dächer, die bisher mit 6,3% an der Produktion der Erneuerbaren beteiligt sind, dies könne auf 14,4% bis zum Jahr 2045 gesteigert werden.
Tenor seines Vortrages: es liegt in der Hand der Gemeinde, wie sie den bis dahin voraussichtlich um das 2,5-fache steigenden Strombedarf decken will.
Notwendig sei auch die Einbindung der Bürger, um Akzeptanz herzustellen, ggf. durch eine Bürgerenergiegenossenschaft. Es gibt genügend Beispiele in anderen Kommunen, Beispiel Speichersdorf.
GR Ottmar Schmiedel (SPD) erwähnte, es müsse vielleicht auch wie in anderen Gemeinden über eine Balkonkraftwerk-Förderung nachgedacht werden. GR Frank Günther (B90/Grüne) dankte für das Stichwort und erklärte, seine Fraktion würde in der nächsten Sitzung ohnehin einen derartigen Antrag stellen, und teilte diesen im Anschluss an den öffentlichen Teil der Sitzung den anderen Fraktionen aus.
Nach längerer Diskussion um das Für und Wider wurde der Beschluss gefasst, zunächst mit dem Eigentümer einer der favorisierten Flächen das Gespräch zu suchen. Weiter will sich die Gemeinde die Flächen entlang der Autobahn für Freiflächen-PV sichern, um die Wertschöpfung in der Gemeinde zu halten.
Es ist zu hoffen, dass hier endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden.
(BK)
Des Weiteren wurde nach regelmäßigen Nachfragen der Gemeinderätin Wilhelmine Denk (B90/Grüne) nun endlich der Auftrag für die Photovoltaikanlage auf den Kläranlagengebäuden vergeben. Der gesamte Energiebedarf der Kläranlage wird zwar bei weitem nicht gedeckt, doch es ist ein guter Anfang, die Stromkosten zu dämpfen. Eine PV-Freiflächenanlage an der Kläranlage sollte auch noch geplant werden.
Die Erneuerung des Oberflächenwasserkanals Teilbereiche der „Industriestraße“ und „Frankenwaldstraße“ wurde in Auftrag gegeben. GR Günther fragte im Auftrag eines sachkundigen Bürgers nach, wie sich die Investition über ca. 735.000 Euro auf die Höhe der Abwassergebühren auswirken wird. Dies könne derzeit nicht beantwortet werden, da noch keine genauere Kalkulation vorläge, so Bgm. Schneider. Des Weiteren erfragte Günther, inwiefern geklärt sei, ob die neuen Leitungen überhaupt der Abwasseranlage zugerechnet werden können, da doch nach der gemeindlichen Entwässerungssatzung (§3 bzw. §15) Oberflächenwasser bzw. Grundwasser aus Außenbereichsflächen nicht in Regenwasserkanäle eingeleitet werden dürften. Bgm. Schneider antwortete mit Verweis auf eine Entscheidung des BayVGH, der dies angeblich eindeutig bejaht habe.
Das Brückengeländer Egerländer Weg wurde in Auftrag gegeben.
Anschließend erfolgte die Präsentation des Gestaltungskonzeptes „Freizeitgelände am Mainbrückenradweg“ (Skaterpark, Mehrgenerationen-Freizeitanlage). Die Restarbeiten wurden beauftragt. (Insgesamt erscheint die Anlage recht „betonlastig“, eine Alternative hierzu bestand allerdings nicht.) Es wurde wirklich Zeit, dass für die Himmelkroner Gemeindejugend auch etwas getan wird, wenngleich die Investitionen für die Anlage mittlerweile 200.000 Euro deutlich überschreiten.
Die Schließung der Geschäftsstelle der VR-Bank zum 31. Mai 2023 wurde seitens der VR Bank Oberfranken Mitte eG der Gemeinde schriftlich mitgeteilt. Die Bürger sollen in die Geschäftsstelle nach Trebgast ausweichen und sich Bargeld über die Abhebung im REWE-Markt besorgen. Laut Schreiben suchen die Kunden „zunehmend eine qualifizierte Beratung“. (War diese etwa bislang nicht gewährleistet???)
Da die Vorsitzende des Förderkreises kürzlich erklärt hatte, dass der Förderkreis nicht mehr allein für das Gießen der Blumenkästen an der gemeindlichen Mainbrücke zuständig sein könne, griff GRin Denk dies auf und schlug vor, dass verschiedene Vereine diese Aufgabe in der „Gießsaison“ von insgesamt ca. 20 Wochen für jeweils eine einzelne Woche übernehmen könnten. So sei die Belastung verteilt. Sie erklärte sich bereit, dass Bund Naturschutz OG Himmelkron sowie die OG von Bündnis90/Die Grünen dies jeweils eine Woche übernehmen würden.
(FG)
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