„Es ist an der Zeit, wirtschaftliche Aktivitäten neu zu definieren und ökonomischen Erfolg an gesellschaftlichen Zielen zu messen, meint Christian Felber, Initiator der „Gemeinwohl-Ökonomie“ und Fundamentalkritiker des Wirtschaftssystems. Er diskutiert in seinem Standpunkt Alternativen zum BIP.
Das Jahr 2022 wird möglicherweise in die Geschichte eingehen als das Jahr, in dem gleich zwei der neun planetaren Grenzen überschritten wurden. Zu den bisherigen Hauptproblemen, also Verlust von Artenvielfalt, Klimawandel, Entwaldung und Stickstoffüberschuss, kamen zwei neue hinzu. Das sind abnehmende Bodenfeuchtigkeit und die Freisetzung von naturfremden Stoffen wie Plastik, Chemikalien, oder gentechnisch veränderter Organismen.
Zur gleichen Zeit sind 2022 zusätzlich 210 Millionen Menschen von akuter Nahrungsmittelunsicherheit bedroht und das erste Individuum nennt mehr als 200 Milliarden US-Dollar sein Privatvermögen. Die Welt gerät aus den Fugen.
Die Suche nach neuen Wirtschaftsmodellen, die für mehr (Klima-)Systemstabilität, Nachhaltigkeit und Verteilungsgerechtigkeit sorgen, hat längst begonnen.“
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