Ich bin entsetzt über das Vokabular, welches seit geraumer Zeit, insbesondere in Bezug auf die Ampelregierung und hier wiederum besonders in Bezug auf die „Grünen“, von Politikern der Bayerischen Landesregierung und der Oppositionsparteien benutzt wird. Es erinnert mich mehr und mehr an die dunkelsten Zeiten in Deutschland. Meinungsfreiheit kann doch nicht bedeuten, dass man den politischen Widerpart in unerträglicher Art und Weise verunglimpft. Es widerspricht in höchstem Maße den Regeln des Anstandes. Da ist die Rede von „zwanghafter Veganisierung und zwanghaftem Gendern, linksgrüner Gender-Gaga, Berliner Chaoten, ihr habt den Arsch offen“ u.v.m. Welch ein Niveau, das ist zum Fremdschämen! Dabei weiß man nicht, ob sich wie bei der stattgefundenen Großveranstaltung die Politiker auf das Niveau der Zuhörer herablassen oder umgekehrt. Denn hinlänglich bekannt ist ja, dass manch politisch Agierender keine noch so absurden Mittel zum Wählerstimmenfang scheut und gerne auch im rechten Milieu fischt, welches er ansonsten öffentlich als nicht gesellschaftsfähig bezeichnet. Frei nach Thomas Mann: „Sie predigten öffentlich Wasser und tranken heimlich Wein“. Offensichtlich ist es naiv zu glauben, dass die Opposition auch ein Interesse daran haben müsste, zusammen mit der jeweiligen Regierung das Land voranzubringen und nicht, wie es jetzt geschieht, zu spalten. Meinen Söder und gleichgesinnte Politiker, wenn sie „deutlich längere Fristen“ zum Umbau von Heizungen fordern, dass der Klimawandel ihnen zuliebe mal eine Pause macht? Wenigstens bis nach den Wahlen??? Auch diese Herren wissen genau, dass die privaten Heizungen für ein Drittel der Emissionen verantwortlich sind. Die Zeit läuft uns davon.
Brunhilde Kohl